So ist das mit der modernen Kunst. Sie ist toll, jeder liebt sie, jeder mag sie, jeder will sie gerne mal, aber kaum einer versteht sie wirklich. Nun, sie soll ja nunmal zum Nachdenken anregen, provozieren, kommunizieren, polarisieren, austauschen, konkretisieren und vieles mehr. Hier geht es kaum noch um Verstaendnis, mehr um Statements, Content, Finesse und weitere grosse Woerter aus dem Buch der Synonyme.
So stehe ich nun also im “Museo de Artes Modernas” in Mexico City und denke nach, proviziere mich und mein Umfeld, kommuniziere ueber mich hinaus, konretisiere meine Polarisierung um die Kunst herum, gehe mehrfach nickend umher, grummele in meinen eigenen, nun kuenstlerisch wachsenden Bart, bis zu dem Punkt, an dem ich meine, dass ich fuehle, sehe und verstehe. Ich kam, sah und siegte, ueber mich, ueber die Kunst.
Am Punkte des Triumphs, im Glanze meiner eigenen Existenz im Antlitz der Kunst, der moderenen, kommt ploetzlich so ‘n Typ im Blaumann, klappt die vor mir stehende Leiter zusammen, schaut mich unverstaendlich an und zieht von danen.
Moderen Kunst und ich, das braucht noch so seine Zeit, denke ich.
Mit kuenstlerischen Gruessen aus Mexico City-
Kop ***