Terremoto en Santiago

Gestern um 3:30 ereignete sich eines der schlimmsten Erdbeben der Geschichte, seit Aufzeichnungen mit der Richter-Skala, in Chile.

Im Epizentrum, 300 von Santiago entfernt, registrierte man ein Beben von 8,5 – 8,8 auf der Richter-Skala.

In Santiago hatte das Beben immer noch eine Stärke von über 7.

Es dauerte 2,5 Minuten, gefühlte 5!!!!

Während des Bebens befand ich mich gerade mit meinen Freundinnen in einer Disko in Bellavista.

Als das Beben begang dachten wir zunächst, das wir so exzessiv tanzen würden, dass sich der Boden bewege.

Dann als es stärker wurde erinnerte ich mich an das Liquid in Bern, indem sich der Boden drehte und ich dachte mir: dieser kleine Schuppen hat aber einiges an Spezial-Effekten drauf!!

Als uns klar wurde, dass es ein Erd-Beben war wollten alle nur so schnell als möglich nach Draussen, aber da die Disko in einem Innenhof ist und alle gleichzeitig raus wollten, bildete sich eine Verengung am Ausgang und alle sassen fest!

Ich wollte die Handtaschen der Mädels schnappen, welche unter einer Box lagen.

Zum Glück hielt Vanessa die Box auf, die geradewegs auf dem Weg Richtung Boden war, wo ich gerade kniete.

Auf der Strasse herrschte Kaos! Alle Lichter waren aus. Die Stadt im Dunkeln. Sirenen, Leute schrien.

Die Strassen überseht mit Steinen welche von den Häusern abgefallen waren, Glassplitter überall…

Taxis fuhren vorbei ohne zu halten, das gleiche passierte mit den Busen.

Also machten wir uns zu Fuss auf den Weg in meine Wohnung, welche noch am günstigsten gelegen war. Dieser Marsch dauerte 2h.

Bei mir angekommen, sahen wir alle Leute in der Rezeption sitzen, mit Decken und weinend… wie in einem Weltuntergansfilm… schrecklich!

Wir sind hoch in meine Wohnung, 9. Stock… Alle Sachen auf dem Boden, Splitter, Risse in den Wänden.

Ab dem 10. Stock sind die Türen aus den Fassungen gesprungen, Fenster zersplittert…

Ich hatte sehr viel Glück. Das schlimmst war, dass ich ohne Anschluss war. Kein Telefon, kein Internet. Ich konnte nicht mal meiner Familie mitteilen, dass es mir gut ging.

Wegen der immer noch starken Nachbeben bin ich nun im Haus einer sehr lieben Freundin und ihrer Familie. Hier habe ich auch Internet.

Unsere Büros sind im 21. Stock. Dort ist alles kaputt. Mir hat man mitgeteilt, dass die Decke runter gekommen ist, die Wände sind abgesplittert, der Server ist kaputt… ich kann es mir noch gar nicht vorstellen. Montag werde ich mehr wissen.

Alle Läden sind zu und die wenigen kleinen Tante Ema Märkte haben so gut wie gar nichts mehr, weil die Leute Hamsterkäufe machen. Naja, das Beben war auch am Freutag und alle wollten am WE einkaufen… Tankstellen, Mals… alles zu! Wir mussten heute 1h wegen Brot anstehen!

Ich hatte im Vergleich mit vielen anderen sehr sehr viel Glück, aber es bleibt trotzdem einer der grössten Schrecken meines Lebens!

Aus Santiago berichtet:

Eure Anna!

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